(Hör-)Buch – Empfehlungen zum Wochenende Nr. 6

Ihr Lieben!

Kein Wort darüber, dass es echt heißt ist heute und das Arbeiten etwas anstrengend. Stattdessen 1000 gute Gedanken an den gestrigen Tag, der uns mal gezeigt hat, wie Sommer geht. Wie herrlich das Gefühl ist, sich überlegen zu dürfen, ob man in der Sonne oder im Schatten sitzen möchte. Wie herrlich das Frühschwimmen ist, wenn mal nicht das Wasser dampft, weil die Luft so kalt ist, wie herrlich, meine Familie abends um halb Neun beim Fussballspielen im Garten beobachten zu können. Wie herrlich, auf der Terrasse zu sitzen, zu stricken und dabei Hörbücher zu hören. Und wie herrlich ich die Kurve vom Wetter zum heutigen Post bekommen habe ;)

Das einzig doofe am Stricken, und wie ich finde, wirklich das EINZIGE, ist ja, dass man nicht parallel dazu Lesen kann. Früher war ich nämlich eine Bücherfresserin. Den Hörbüchern stand ich in den Anfangszeiten sehr skeptisch gegenüber. Aber je mehr ich stricke, desto lieber mag ich die Hörbücher, weil sie mir die Möglichkeit geben, Geschichten kennenzulernen. Perfekt also zum Stricken!

Dank herrlicher Tipps meiner Freundin Nici und etwas Stöberzeit habe ich  im letzten Monat ein paar richtig tolle Bücher gehört, die ich Euch heute unbedingt weiterempfehlen möchte.

Die Krimireihe von Viveca Sten um den Kommissar Thomas Andreasson, Buch 3 bis 6

Leider fängt die Hörbuch-Reihe erst bei Buch drei an, das ist aber nur insofern schade, dass man die beiden ersten eben nicht hören kann. Man kommt auch so gut in die, in sich abgeschlossenen, Geschichten und durch Rückblicke erfährt man immer alles Wissenswerte. Die Krimis sind super gut anzuhören, ich mochte die Figuren: Kommissar Thomas Andreasson, seine Kollegin und  seine Freundin aus Kindergartentagen Nora mit ihren Kindern, auf Anhieb und es ist klasse, wie sich diese Charaktere über die Bücher weiterentwickeln. Die zu lösenden Fälle sind spannend, aber trotzdem handelt es sich dabei eher um leichtere Kost. Schön zu hören. Wer Schweden mag, wer schwedische Krimis mag, wird hier bestimmt nicht enttäuscht. Einfach zum Weghören und nicht so düster wie manch andere schwedische Autor.

 

Tod in den Wolken von Agatha Christie

In die Kategorie Leicht-zu-Hören gehört unbedingt auch die Geschichte von Agatha Christie. Früher habe ich Miss Marple und Hercule Poirot geliebt und ich dachte, ich hätte alle Bücher gelesen, aber es gibt bei Audible eine große Kollektion von Geschichten, von denen ich viele doch noch nicht kenne. Es ist herrlich, wie Hercule Poirot einen Mord in einem Flugzeug mit der ihm ganz eigenen Art aufdeckt. Wie „der kleine Mann“ die Figuren für seine Zwecke einspannt und ihm niemand (leider auch ich nicht) auf die Schliche kommt und den Mörder schon vor dem Geschichtenende entlarvt. Beim Hören des Krimis hatte ich ein bisschen wieder das Gefühl von Teenager, auf einer Decke in der Sonne liegend. Alte Geschichte sind nicht die Schlechtesten…..

 

Die Erfindung der Flügel von Sue Monk Kidd

Ein ganz anderes Kaliber dagegen sind die drei folgenden Bücher. Dieses hier erzählt von Sarah, der Tochter eines Plantagenbesitzers in Charleston und Handful, der Sklavin, die ihr im Alter von 10 Jahren geschenkt wurde. Während Handful gefangen in der Sklaverei ist, fühlt sich Sarah gefangen in ihrer Welt der Zwänge, der Gesellschaft und den Regeln, die sie als Frau so sehr einschränken. Sarah und Handful freunden sich an, Sarah bringt ihr das Lesen und Schreiben bei, um ihr ein gewisses Maß an Freiheit zu schenken. Beide Mädchen und Frauen kämpfen Ihr Leben lang um ihre ganz eigene Freiheit und um Ihr Recht auf ein selbstbestimmtes Leben.

 

Die letzte Zeugin von Glenn Meade

Carla ist glücklich verheiratet mit Jan, einem Pianisten, von dem sie nun schwanger ist. Doch Jan wird Opfer eines Bombenanschlages, bei dem sein Auto in die Luft gejagt wird. Sie leidet unter der Trauer, aber auch unter den Alpträumen, die sie seit Jans Tod plagen. Außer ihrer Großmutter ist ihre gesamte Familie gestorben und als Carla sich an diese wendet, erfährt sie ihre Geschichte, die sie bis dahin, traumatisiert, in ihrem Gehirn ganz versteckt gespeichert hatte. Nach und nach kommen die Erinnerungen zurück. an ihren Bruder, ihre Eltern, und ihr Leben vor und während des Bürgerkriegs im ehemaligen Jugoslawien zu Beginn der 90er Jahre. An die Greueltaten und Folterungen, an die sinnlosen Vergehen. Doch die ehemaligen Peiniger leben auch heute noch und sind nicht gewillt, sich ins Handwerk pfuschen zu lassen.

Still Alice – Mein Leben ohne Gestern von Lisa Genova

Alice ist Anfang 50, Mutter von drei erwachsenen Kindern, erfolgreiche Professorin, glücklich verheiratet und mit ihrem Dasein rundum zufrieden. Doch dann treten Erinnerungslücken auf. Sie erinnert sich an Namen nicht, an Personen, sie weiß plötzlich nicht mehr, wo sie ist. Das ist nicht der Beginn der Wechseljahre, sondern eine sehr seltene und früh eintretende Art der Alzheimer Erkrankung. Ein Schlag für Alice und auch die Familie, denn die Chance, das ihre Kinder ebenfalls frühzeitig daran erkranken liegt bei 50%. Lisa Genova erzählt ganz behutsam und gleichzeitig etwas beängstigend wie Alice unter der Krankheit leidet, die ihr nicht nur alle Erinnerungen raubt, sondern gleichzeitig auch ihre Eigenständigkeit, ihre Lebensidee und ihre Zukunft. Doch Alice kämpft mit allem was sie zu bieten hat solange es möglich ist.

Das Buch ist ja schon etwas älter, aber ich habe es erst im Mai für mich entdeckt. Es ist eine Geschichte zum Weinen und zum Lachen und ich bin sehr dankbar, auf diese Weise einen Einblick in das Leben eines Alzheimerpatienten bekommen zu haben. In seine Gefühle und Gedanken. Es hat mir geholfen, die Krankheit, mit der ich bisher persönlich noch nicht in Verbindung gekommen bin, besser zu begreifen.

Wie immer wünsche ich Euch viel Spaß beim Hören meiner Tips und dazu ein tolles Sommer-Wochenende. Ich lade sämtliche Hörbücher per Flexi-Abo bei Audible. Wer doch lieber liest, kommt mit diesem KLICK direkt zur Amazon-Liste des heutigen Empfehlungen.

Liebe Grüße von

Sandra

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