So, heute starten wir nun endlich „richtig“ mit den Freitagsfarben im neuen Jahr. Und ob wir es mögen oder nicht, an Grün kommt in diesem Jahr niemand vorbei! Es ist nämlich die Pantone-Farbe des Jahres 2017. Wer Genaueres dazu lesen möchte, findet HIER die Hintergründe und genauen Bezeichnungen zur Farbe und Auswahl des Jahres. Meine erste Reaktion war: GRÜN?! Aber die Erklärung finde ich super und deshalb ist es gerade jetzt im Januar Zeit, sich mal näher damit zu beschäftigen.
Dass Grün aus einer Mischung von Blau und Gelb entsteht, wissen wir ja eigentlich alle, aber neben der rein physikalischen Frage interessiert mich an den Farben ja immer vielmehr die Wirkung und da gibt es spannende Fakten! Oder wusstet Ihr, dass Grün allgemein eine eher weibliche Farbe ist, weil sie Natürlichkeit und Jugend ausstrahlt. Grün steht für Erneuerung, Frieden und Hoffnung und wirkt auf Körper und Geist erholsam und ausgleichend. Goethe, zum Beispiel, hat geraten, Räume aufgrund der beruhigenden Wirkung mit grünen Tapeten auszustatten.
Die Grün-Wirkung kann man auch aus der Natur herleiten: beim Sammeln von Beeren und Früchten wäre es sehr nachteilig, wenn sich jedes grüne Blättchen in den Vordergrund drängen würde, oder?! Daher ist Grün eher zurückhaltend und unterstützt das Rot der Früchte.
Das Wort GRÜN stammt übrigens vom Alt-Germanischen GHRO ab, das man mit wachsen übersetzen kann. Es entsteht aus dem Geistigen der Farbe Blau und der emotionalen Wärme der Farbe Gelb und vereint beides zu Wachstum und Weisheit. Gleichzeitig bedeutet es aber auch Unerfahrenheit. Ihr seht, GRÜN ist eine rundum spannende Farbe, der wir eigentlich viel zu wenig Aufmerksamkeit schenken.
Rein praktisch gibt es im Prinzip zwei verschiedene Grünarten: das Grün, bei dem der Blau-Anteil überwiegt und das Grün, bei dem der Gelbanteil überwiegt. Ein Grün mit höherem Blauanteil wirkt kälter als ein Grün mit hohem Gelbanteil.
Um ein Strickstück mit der kompletten und geballten Grün-Wirkung zu gestalten, ist es besonders elegant, in der gleichen Farbfamilie zu bleiben, d.h. verschiedene Grüntöne zu kombinieren. Besonders harmonisch für’s Auge ist da ja immer ein sanfter Verlauf.
Dazu eignen sich die Como-Farben besonders gut. Von Hell nach Dunkel sind die Farben 00 Natur, 38 Lindgrün, 52 Grasgrün und 51 Moosgrün. Ich setze immer gerne noch einen Naturton an den Anfang, das ist für mich „runder“. Die Como – Farben wirken durch den höheren Blauanteil sehr entspannt und ruhig.
Ein Verlauf mit Grüntönen, die einen höheren Gelb-Anteil haben, wirken direkt ganz anders, so einen enormen Unterschied macht eine kleine Verschiebung des Gleichgewichts aus. Der Verlauf aus ULD – Tönen 0001, 0017, 0098 und 0097 wirkt sehr viel wärmer.
Weil der Monat so „kurz“ ist und ich oben sowieso schon drüber gesprochen haben, zeige ich Euch direkt noch eine weitere Farbmöglichkeit. Wenn man nämlich die Natur oder auch den Farbkreis zum Vorbild nimmt, ist GRÜN die optimale Ergänzung zu ROT. In der Natur gehört grünes Laub mit roten Früchten unweigerlich zusammen, im Farbkreis stehen sich die Farben gegenüber.
Komplementärfarben nennt man diese beiden Farben. Sie ergänzen sich, holen das Beste aus sich heraus und bringen sich gegenseitig zum Strahlen. Dabei würde ich immer nur Akzente setzen, um das Auge nicht zu überfrachten. So kann man die Grüntöne als Schwerpunkt nehmen und mit einem leuchtenden Rot tolle Farbakzente setzen. Natürlich kann man auch hier wieder einen Naturton als Verbindungselement wählen und mit den Blau- und Gelbanteilen spielen.
Also, die Wirkung ist doch wirklich klasse, oder?! Während der Farbverlauf aus Grüntönen ganz dezent ist, macht das Rot dazwischen diese Farbkombi zum Hingucker. Es erzeugt Spannung und Leuchtkraft. Ganz plötzlich bekommt die Kombination eine ganz andere Strahlkraft. Da reicht es schon, wenn man nur einen kleinen Streifen in Rot zufügt, oder einen Rand oder Abschluss rot strickt.
Liebe Grüße von
Sandra
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